Fachartikel

Hallux valgus

Immer gut zu Fuß

Vorfußdeformitäten, insbesondere die Fehlstellung der Großzehe (Hallux valgus) und der benachbarten Zehen (Hammerzehe, Krallenzehe), stellen die häufigsten Fußprobleme im Alltag in der orthopädischen Sprechstunde dar. Die Ursache ist im Wesentlichen eine Problematik  des westlichen Kulturkreises.

Unpassendes, den Fuß einengendes Schuhwerk hat neben einer genetischen Disposition erheblichen Einfluss auf das Entstehen einer Vorfußdeformität. Belastungs- und/oder Ruheschmerzen führen den Patienten in die orthopädische Sprechstunde. Nach einer ausführlichen Befragung und Untersuchung folgt in der Regel eine Röntgenaufnahme des Fußes unter Belastung. Bis auf wenige Ausnahmen wird die Vorfußdeformität initial  konservativ mit druckentlastenden (Schuhzurichtung), stützenden (Einlagen) und muskelkräftigenden (Gymnastik) Maßnahmen therapiert.

Bei Versagen der konservativen Maßnahmen gibt es zahlreiche Operationsmethoden, welche nach Auswertung des Röntgenbildes und der Erfahrung des Operateurs zur Korrektur der Deformität infrage kommen. Bei sehr milden Formen des Hallux valgus kommen Weichteileingriffe in Kombination mit Abtragung von Knochenvorsprüngen infrage, welche eine rasche Belastung des Fußes erlauben. Bei leichter Fehlstellung hat sich ein knöcherner Eingriff am ersten Mittelfußköpfchen in Kombination mit einem Weichteileingriff bewährt (Chevron Osteotomie). Dieser Eingriff ist in der Regel mit kurzer OP-Dauer und geringen Komplikationen verbunden.

Bei moderaten Fehlstellungen sind Osteotomien (Knochendurchtrennung) im mittleren und basisnahen Bereich des Mittelfußknochens mit anschließender Schrauben- oder Plattenfixation die optimalen OP-Verfahren (Scarf -Osteotomie, Basis Osteotomie). Auch diese Eingriffe sind normalerweise mit Weichteileingriffen (Kapsel, Bänder, Sehnen) kombiniert. Bei schweren Deformitäten kommen nur noch basisnahe Eingriffe sowie die Versteifung des Gelenkes zwischen erstem Mittelfußknochen und Fußwurzelknochen in Betracht.

Sind weitere Zehen durch Fehstellungen deformiert, so sind diese ebenfalls durch verschiedene Eingriffe an den Zehenknochen (meist Teilentfernung), Mittelfußknochen (Umstellung, Verkürzung) und Sehnen (Verlängerung, Verkürzung und Umleitung) zu behandeln. Durch moderne Implantate und Op-Verfahren ist nach der Operation meist nur ein kurze Entlastung mittels Gehstützen erforderlich, danach ist die Belastung im Spezialschuh erlaubt.

Physiotherapeutische Behandlungen (Krankengymnastik, Lymphdrainage) kommen ebenfalls unmittelbar nach der Operation zur Anwendung. In der Regel sind die operativen Korrekturen am Vorfuß, insbesondere bei leichten und mittleren Formen, mit geringen Komplikationen und guten Erfolgsaussichten verbunden.


Dr. Karl-Heinz Rossmann im Internet:
www.orthopaedie-regenstauf.de

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Vorfußdeformitäten, insbesondere die Fehlstellung der Großzehe (Hallux valgus) und der benachbarten Zehen (Hammerzehe, Krallenzehe), stellen die häufigsten Fußprobleme im Alltag in der orthopädischen Sprechstunde dar.

Vorfußdeformitäten, insbesondere die Fehlstellung der Großzehe (Hallux valgus) und der benachbarten Zehen (Hammerzehe, Krallenzehe), stellen die häufigsten Fußprobleme im Alltag in der orthopädischen Sprechstunde dar.